Das Pulverbeschichten oder die Pulverlackierung ist ein Beschichtungsverfahren, bei dem ein elektrisch leitfähiger Werkstoff mit Pulverlack beschichtet wird. Eine typische Beschichtungsanlage besteht aus Oberflächenvorbehandlung (Reinigung und/oder Aufbringen einer Konversionsschicht), Zwischentrocknung, elektrostatischer Beschichtungszone und Trockner. Die Werkstücke werden dabei durch ein Fördersystem transportiert. Die erzeugten Pulverlackschichten haben typischerweise Schichtdicken zwischen 60 und 120 μm. Abhängig von Anwendung und Oberflächenausprägung kann die Schichtdicke jedoch auch ober- oder unterhalb dieses Bereichs liegen.
Die zur Pulverbeschichtung verwendeten Pulverlacke bestehen im Allgemeinen aus trockenen, körnigen Partikeln, die zwischen 1 und 100 µm groß sind. Chemisch basieren diese meist auf Epoxid- oder Polyesterharzen, für bestimmte Anwendungsfälle auch auf Basis von Polyamid (Nylon), Polyurethan, PVC oder Acryl. Daneben sind Hybridsysteme verbreitet, die sowohl Epoxid- als auch Polyesterharze als Bindemittel enthalten. Wie sich ein Pulverlack bei der Beschichtung verhält, wird hauptsächlich durch seine mechanischen Eigenschaften wie der Partikelgröße und der Rieselfähigkeit bestimmt. In geringerem Maße spielt auch die chemische Zusammensetzung des verwendeten Pulverlackes eine Rolle. Je nach Zusammensetzung neigen die Pulverlackpartikel zum Ansintern in der Beschichtungsanlage. Sie sind temperaturempfindlich und beginnen aufzuschmelzen und zu verkleben, wenn die Temperatur 50 °C übersteigt. ²
Bei einer klassischen Pulverbeschichtung oder Pulverlackierung werden die Oberflächen elektrisch leitfähiger Werkstücke mit Pulverlack beschichtet. Das ursprüngliche Verfahren der Pulverbeschichtung eignet sich somit nur für metallische Objekte. Vor der eigentlichen Pulverbeschichtung müssen die Werkstücke gereinigt und vorbehandelt werden, anschließend werden sie in eine Applikationsanlage befördert. Dort wird das Pulver auf die Werkstücke aufgebracht und bei Temperaturen von bis zu 250° in ihre Oberflächen eingebrannt. Fachlich korrekt wird dieser Vorgang als Vernetzung bezeichnet, er ist das Kernstück der Pulverbeschichtung. Durch die Wärmeeinwirkung vernetzen sich die Strukturen des Lackpulvers und der Oberfläche des zu lackierenden Werkstücks. Zu den verschiedenen Stationen einer Pulverlackierung werden die Werkstücke durch ein Fördersystem transportiert.³

² Seite „Pulverbeschichten“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 7. März 2020. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Pulverbeschichten&oldid=197548425 (Abgerufen: 9. März 2020)
³ Seite „Was ist Pulverbeschichtung und wie funktioniert sie?“. In: Home>Oberflächentechnik>Was ist Pulverbeschichtung und wie funktioniert sie?Bearbeitungsstand: 21. April 2020. URL: https://www.blechnet.com/was-ist-pulverbeschichtung-und-wie-funktioniert-sie-a-745071/ (Abgerufen: 21.April 2020)